Insassen-Unfallversicherung

Durch den Abschluss einer Insassen-Unfallversicherung können Autofahrer den Versicherungsschutz der KFZ-Haftpflichtversicherung bzw. einer Kaskoversicherung optional erweitern. Im Gegensatz zu einer KFZ Haftpflicht oder Kasko ist die Insassen-Unfallversicherung nicht für jeden Autofahrer sinnvoll. Ob sich eine solche Versicherung wirklich lohnt, hängt von den persönlichen Umständen des jeweiligen Fahrzeughalters ab.

Insassenunfallversicherung ist eine Summenversicherung
Der Abschluss einer Insassenunfallversicherung ist grundsätzlich freiwillig. Es handelt sich dabei um eine Summenversicherung. Das bedeutet, dass die Versicherung bei einem Schadensfall eine Leistung unabhängig davon erbringt, wer für den Schaden verantwortlich ist. Abgedeckt werden dabei nicht nur Unfälle während des Betriebs eines Fahrzeugs, sondern auch solche, die sich beispielsweise beim Ein- oder Aussteigen ereignen. Zu den Leistungen gehört neben einem Todesfallschutz auch die Übernahme der Kosten für eine Rehabilitation oder die Zahlung von Krankentagegeld oder einer Unfallrente.

Die verschiedenen Systeme der Insassen-Unfallversicherung
Vom Grundsatz her lässt sich die Insassenunfallversicherung in zwei unterschiedliche Systeme unterteilen. Dies sind zum einen das am häufigsten verwendete Pauschalsystem sowie das Platzsystem. Beim Pauschalsystem wird die im Versicherungsvertrag vereinbarte Versicherungssumme bei einem Unfall auf alle sich im Fahrzeug befindlichen Personen aufgeteilt. Wird beispielsweise eine Versicherungssumme von 200.000 vereinbart, so entfällt bei vier Fahrzeuginsassen auf jeden eine Versicherungsleistung von 50.000 Euro. Bei zwei währen es dann jeweils 100.000 Euro. Um die Gefahr einer zu geringen Versicherungsleistung zu vermeiden, bieten einige Versicherungen Tarife an, bei denen sich die Versicherungssumme pro Insasse automatisch um 50 Prozent erhöht. Wer ein Platzsystem wählt, der kann für jeden Platz im Fahrzeug eine individuelle Versicherungssumme wählen. Wird beispielsweise eine Insassenunfallversicherung ausschließlich den Sitz des Beifahrers abgeschlossen, so erhalten Personen auf den hinteren Sitzen bei einem Unfall keinerlei Entschädigungen.

Wann macht eine Insassen-Unfallversicherung Sinn?
Trotz der umfassenden Leistungen einer Insassenunfallversicherung ist der Sinn einer solchen Versicherung durchaus umstritten. Der Grund liegt in erster Linie darin, dass einige Risiken bereits durch andere Versicherungen abgedeckt werden. So kommt es beispielsweise zu Überschneidungen mit dem Versicherungsschutz, den eine private Unfallversicherung bzw. die KFZ Haftpflichtversicherung bietet. Kommt es zu einem Unfall, so würde bei einem Verschulden des Fahrers die Haftpflichtversicherung auch für Personenschäden der Beifahrer aufkommen. Wird der Unfall von einem anderen Fahrer verursacht, so kommt dessen Haftpflichtversicherung dafür auf. Somit ist eine separate Absicherung eigentlich nur für den Fahrer sinnvoll. Dieser kann als Alternative jedoch auch eine private Unfallversicherung oder eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Diese haben den Vorteil, dass damit auch Risiken außerhalb des Fahrzeugs abgesichert werden. Um die passende Versicherung zu finden, lohnt es sich die vorhandenen Angebote genau miteinander zu vergleichen. Wichtig ist dabei nicht nur auf die günstigste Prämie, sondern vor allem auf einen möglichst umfangreichen Versicherungsschutz zu achten.