Fahrgestellnummer

Die Fahrgestellnummer kann auch als Seriennummer eines Fahrzeugs bezeichnet werden. Anhand der Nummer lässt sich das Fahrzeug einwandfrei identifizieren und zudem auch der Fahrzeughalter feststellen. Die Fahrgestellnummer ist an drei Stellen eines Autos angebracht. Zum einen wird Sie in der Regel im Motorraum eingestanzt. Dazu befindet sie sich noch im Kofferraum sowie am Trittblech neben dem Beifahrersitz. Heute wird die Fahrgestellnummer nicht mehr verwendet. Sie wurde bereits 1981 durch die Fahrzeug-Identifizierungsnummer(FIN) ersetzt,

Was ist die Fahrzeug-Identifizierungsnummer(FIN)?
Die Umstellung auf die FIN erfolgte aufgrund einer internationalen Normung. Es handelt sich dabei um eine 17-stellige Nummer, über welche sich jedes Fahrzeug identifizieren lässt. Die Nummer setzt sich aus einer Herstellerkennung, einer herstellerspezifischen Kennung sowie einer vom Baujahr abhängigen fortlaufenden Nummer zusammen. Im Gegensatz dazu gab es für die zuvor verwendete Fahrgestellnummer keine einheitlichen Vorgaben. Diese konnte von jedem Fahrzeughersteller individuell generiert werden. Die Nummer befindet sich sowohl im Motorraum wie auch in der Zulassungsbescheinigung Teil I (ehemaliger Fahrzeugschein). Nach § 59 Abs. 1 Nr. 4 StVZO sind die Hersteller zur Anbringung der Fahrzeug-Identifikationsnummer verpflichtet. Dazu muss diese nach § 33 Abs. 1 Nr. 1 StVG auch im Zentralen Fahrzeugregister gespeichert werden.

Aufbau der FIN und der Welt-Hersteller-Code(WMI)
Für die Fahrzeug-Identifizierungsnummer gibt es zwei unterschiedliche Normen. Hersteller mit Sitz innerhalb der Europäischen Union verwenden hierfür die ISO-Norm 3779 während amerikanische Hersteller ein strengeres System nutzen, welches jedoch mit der ISO-Norm konform ist. Verwendet werden für die Nummer die arabischen Ziffern 0-9 sowie die lateinischen Großbuchstaben mit Ausnahme der Buchstaben I, O und Q. Diese sollen aufgrund einer möglichen Verwechslungsgefahr nicht verwendet werden. Die ersten drei Stellen der FIN bestehen aus dem Welt-Hersteller-Code(WMI). So steht beispielsweise WDB für Fahrzeuge der Daimler AG oder WVW für Modelle von Volkswagen. Die Stellen 4-9 geben die jeweilige Baureihe wieder. Dieser Bereich kann von jedem Hersteller eigenständig festgelegt werden. Dabei werden nicht benötigte Stellen mit Buchstaben oder Ziffern aufgefüllt. So werden bei VW und Audi die Stellen 4-6 nicht verwendet und mit ZZZ aufgefüllt. Opel nutzt für Stellen 4-7 die Kombination 0000. Die zehnte Stelle gibt das Baujahr des Fahrzeugs wieder. Dabei können aus den genutzten Zahlen und Buchstaben 30 Jahre bezeichnet werden. Eine 3 kann demnach entweder für das Baujahr 1973 oder auch 2003 stehen. Aus der elften Stelle kann abgeleitet werden, in welchem Werk ein bestimmtes Fahrzeug hergestellt wurde. Beispiele hierfür sind W für Wolfsburg, E für Emden oder eine 1 für Rüsselsheim. Die Stellen 12-14 geben den zweiten Teil des Welt-Hersteller-Codes(WMI) wieder. Zum Schluss ergibt sich aus den Stellen 12-17 eine fortlaufende Nummer.

Sicherheit bei der FIN
Früher wurde die Fahrgestellnummer auf eine Plakette gedruckt und im Motorraum angebracht. Aufgrund der steigenden Zahl an Fahrzeugdiebstählen wird die FIN nun jedoch in einem aufwendigen Verfahren in den Fahrzeugrahmen eingestanzt. Wurde diese nach einem Diebstahl entfernt, lässt sich die Nummer mittels Röntgenstrahlen wieder herstellen. Dies ist selbst dann möglich, wenn die FIN herausgefeilt wurde.