HUK Verband

Der HUK Verband wurde 1948 als Interessenvertretung für die angeschlossenen Versicherungsunternehmen aus der privaten und öffentlichen Versicherungswirtschaft gegründet. Die Abkürzung HUK steht dabei für Haftpflicht-, Unfall, Kraftfahrtversicherer-Verband. Der Verband hat seinen Sitz in Hamburg, wobei er jedoch nicht mehr als rechtlich selbstständiger Verband tätig ist.

Gründung des Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GdV)
Im Jahre 1995 kam es zum Zusammenschluss mit dem Verband der Sachversicherer (VDS) und dem Deutschen Transportversicherungsverband. Entstanden ist daraus der Verband Deutscher Schadensversicherer (VDS). Nach einer weiteren Fusion entstand mit dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GdV) die neue Dachorganisation der deutschen Versicherer. Dieser vertritt bis heute die Interessen der Mitgliedsunternehmen gegenüber Politik und Öffentlichkeit.

HUK Verband führt Malus Datei
In der Allgemeinheit bekannt ist der HUK Verband vor allem wegen der Malus Datei, welche von diesem bis heute geführt wird. In dieser Datei werden nicht nur alle Schadensfälle gespeichert, die innerhalb eines Versicherungsjahres entstanden sind, sondern auch die Daten des Fahrzeughalters. Die Malus Datei ist also sozusagen eine Art „schwarze Liste“ auf die sämtliche Versicherungsunternehmen zugreifen können. Bevor die Versicherung einen Vertrag für eine KFZ-Haftpflicht-, Teil- oder Vollkaskoversicherung annimmt, werden die vom Antragsteller gemachten Angaben mit der vom HUK Verband geführten Datei abgeglichen. Für den Fall, dass dort negative Eintragungen vorhanden sind oder der Versicherte falsche Angaben gemacht hat, führt dies in fast allen Fällen zu einer Ablehnung des Antrags. Verbraucherschützer kritisieren den HUK Verband, da in der Malus Datei Daten ohne Wissen der Beteiligten und ohne rechtliche Grundlage gespeichert und weitergegeben werden.

GdV ermittelt Regionalklassen und Typklassen
Eine wichtige Aufgabe des GdV ist die Einstufung zu den Typ- und Regionalklassen. Diese werden jedes Jahr zum Oktober herausgegeben und haben Einfluss auf die Prämienberechnung in der Autoversicherung. Anhand der Unfall- und Schadensstatistiken werden alle in Deutschland versicherten Fahrzeugmodelle in Typklassen und die Zulassungsbezirke in Regionalklassen zusammengefasst. Dies soll den Autoversicherern eine bessere Einschätzung des Schadensrisikos ermöglichen.

Weitere Aufgaben des GdV
Die Hauptaufgabe des GdV ist jedoch die Vertretung der Mitgliederinteressen gegenüber Politik und Gesellschaft. So wird beispielsweise versucht, über Lobbyarbeit in der Politik Einfluss auf die Gesetzgebung zu nehmen. Zudem stellt der GdV seinen Mitgliedern Musterbedingungen für die einzelnen Versicherungsarten zur Verfügung und steht auch als Ansprechpartner in rechtlichen Fragen zur Verfügung. Für 2012 hat der Verband beispielsweise eine Reform der Schadenfreiheitsklassen erarbeitet. Nach dieser gibt es künftig 10 SF-Klassen mehr, sodass Autofahrer nach 35 unfallfreien Jahren nur noch 20 Prozent des Beitragssatzes bezahlen müssen. Zudem wurden die Beitragssätze in den SF-Klassen 0, M und 1/2 gesenkt, sodass insbesondere die Prämie für Fahranfänger günstiger werden kann. Es gibt jedoch keine Verpflichtung für die Mitglieder, die Reform auch umzusetzen, weshalb sich ein genauer Versicherungsvergleich bei uns in jedem Falle lohnt.